Geheimnis gelüftet!
Wer hat sich das noch nicht gefragt: Was ist das für ein merkwürdiges Gebilde im Innenhof des Forums auf B1? Gefühlt steht es schon ewig dort, aber so recht weiß niemand mehr, wie es dort hingekommen ist und welche Funktion es hat.
Dieses Geheimnis konnte nun am 28.05.2024 durch den Besuch einer Gruppe von Gästen rund um den ehemaligen Didaktischen Leiter unserer Schule, Herrn Meinolf Rohleder gelüftet werden. Die sechsköpfige Gruppe von Besuchern aus München (Annette Pönisch, Donald Bender, Rolf Mautler, Heidrun Meyer-Falk), Essen (Brigitte Kallert, Einhard Schmidt Kallert) sowie Münster (Meinolf Rohleder) hatte vor mehr als 50 Jahren gemeinsam studiert und trifft sich immer noch in regelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Austausch. Man hat sich trotz der langen Zeit nicht aus den Augen verloren und war nun nach 52 Jahren das erste Mal wieder gemeinsam im Ruhrgebiet. Das nahm Herr Rohleder zum Anlass, seinen Weggefährt:innen seine ehemalige Schule zu zeigen: Er war in den 1980er Jahren Didaktischer Leiter an der GSÜ, bevor er 1990 ins Münsterland ging und dort blieb. Die Besuchergruppe war beim Gang über das Schulgelände und der Besichtigung des Gebäudes besonders angetan von der Sauberkeit in den Fluren, auch der freundliche und höfliche Umgangston unserer Schülerschaft (mehrfach wurde Hilfe angeboten) stieß auf große Anerkennung. Bei Kaffee, Tee, Wasser und Plätzchen wurden Informationen zum aktuellen Schulleben, aber auch Hinweise aus der aktiven Schulzeit von Meinolf Rohleder an der GSÜ ausgetauscht.
Besonders angetan war er davon, dass das „Lehmhaus“ im Innenhof auf B1 noch steht. Zur Entstehung berichtete er folgendes: Mitte der 1980er Jahre hatte eine damalige Kollegin unserer Schule, Frau Marion Humke, Kontakt zu einem bildenden Künstler, Jiri Hilma, aus Prag. Dessen Sohn besuchte die Klasse von Frau Humke an der GSÜ. Es entstand der Wunsch, den Innenbereich auf B1, damals nur gefliest und ohne Bepflanzung, lebendiger zu gestalten. Und so wurden im Rahmen eines Kunstprojektes aus selbstgestampftem Lehm, vermischt mit Stroh, Lehmziegel geformt, die an der Luft getrocknet und dann spiralförmig aufeinandergeschichtet wurden, um als Insektenhotel zu dienen. Herr Rohleder konnte es kaum fassen, dass dieses Kunstobjekt 40 Jahre überdauert hatte und immer noch existiert. Er gab uns noch den Rat, die Teerfolie, die das Lehmhaus abdeckt, zu entfernen (ursprünglich lag hier ein Lehmdeckel), ebenso das Efeu, damit die Ziegel nicht auseinandergesprengt werden.
Insgesamt war dieser Besuch für beide Seiten wertvoll und interessant, vielleicht findet sich ja wieder eine Projektgruppe, die sich der Restaurierung des Lehmhauses annimmt.
Sabine Henning, DL der Gesamtschule Ückendorf