Das Projekt Berufs- und Lebensplanung 2024

Das Projekt ist im achten Jahrgang angesiedelt und dauert eine Woche. Mädchen und Jungen arbeiten getrennt. Die Mädchen werden von den Sozialpädagoginnen und drei Lehrerinnen betreut, während die Klassenlehrkräfte mit den Jungen arbeiten.

In diesem Projekt stellen sich die Schüler*innen vor, wie ihr Leben in 15 Jahren aussehen könnte. Sie erstellen Collagen, die ihren Traumberuf, ihre Lebensform, ihre Hobbys und andere Aspekte ihres zukünftigen Lebens darstellen. Dabei lernen sie auch, welchen Schulabschluss sie benötigen und welche Anforderungen ihr Beruf mit sich bringt. Anschließend präsentieren sie ihre Collage der Gruppe.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das Thema Elternzeit sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Betreuungsformen werden diskutiert. Die Mädchen interviewen berufstätige Frauen, um sich mit realen Lebensentwürfen auseinanderzusetzen und mögliche Brüche in der Lebensbiografie zu erkennen. Sie erfahren beispielsweise, dass viele Frauen nach längeren Erziehungszeiten in weniger lukrative Berufe zurückkehren müssen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die finanzielle Planung. Die Schüler*innen simulieren, wie sie mit ihrem Gehalt eine kleine Wohnung finanzieren können. Dabei lernen sie, die Kosten für Miete, Strom, Lebenshaltung, Kleidung, Versicherung etc. zu berechnen, und erkennen den Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt.

An einem anderen Tag schätzen die Schülerinnen ihre Interessen, Eigenschaften und Fähigkeiten ein und vergleichen diese mit ihrem angestrebten Beruf. Diese Selbsteinschätzung wird anschließend durch die Einschätzung einer Klassenkameradin ergänzt.

Ein Besuch im Berufsinformationszentrum bietet weitere Möglichkeiten zur Berufserkundung. Die Schüler*innen lernen die Berufsberaterin kennen, spielen das Spiel „Stärken hüpfen“ zur Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und recherchieren zu ihren Berufswünschen.

Am Tag der Berufsfelderkundung besuchen die Mädchen verschiedene Betriebe wie ZINQ Essen, Gelsenwasser und Masterflex. Sie erhalten Einblicke in die Firmenideologie, die Produktionsabläufe und die möglichen Ausbildungs- und Studienberufe. Bei Gelsenwasser lernten die Mädchen das PE-Schweißen und das Verdrahten kennen, bei Gelsennet „Green City“ werden ihnen Zukunftstechnologien nahegebracht. Bei ZINQ stellen sie ihr Wissen in einem Quiz unter Beweis und lernen den Prozess der Verzinkung kennen.

Am letzten Tag kommen Mädchen und Jungen wieder zusammen. Bei einem leckeren Frühstück, das die Jungen für die Mädchen vorbereitet haben, lassen sie die Woche Revue passieren und tauschen ihre Arbeitsergebnisse aus. Das Projekt bietet eine praxisnahe und informative Veranstaltung, um erste Einblicke in die Berufswelt zu gewinnen und über den eigenen Lebensweg nachzudenken.

B. Schwartz- Brosch