Motivierender als eine Internetrecherche – Ausbildungsbotschafter in der Gesamtschule Ückendorf

So sieht Berufsorientierung auf Augenhöhe aus: Sieben Auszubildende aus Gelsenkirchen, Marl und Herten standen gestern (18. Dezember) den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen der Gesamtschule Ückendorf in Gelsenkirchen Rede und Antwort. Sie berichteten über ihre Ausbildung und ihren Betrieb und wie sie ihre Berufswahl getroffen haben. Den Einsatz hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen koordiniert, die mit ihrem Projekt „Ausbildungsbotschafter“ die Berufsorientierung in der Schule unterstützt.

Ziel der Initiative ist es, die betriebliche Ausbildung in den Blick von Schülerinnen und Schülern zu rücken und die Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden zu unterstützen. „Bei den Einsätzen der Ausbildungsbotschafter werden auch Fragen gestellt, die man als Schüler einem Chef eher ungern stellt – etwa nach Gehalt und Freizeit“, berichtet IHK-Mitarbeiterin Sabine Braukmann über die bisherigen Erfahrungen. „Genau darum geht es in unserem Projekt: Wir wollen junge Menschen glaubwürdig darüber informieren, was sie in einer betrieblichen Ausbildung erwartet“, so Braukmann. „Und wer könnte das besser als Auszubildende.“

Folgende sieben Ausbildungsbotschafter der IHK Nord Westfalen und der Handwerkskammer (HWK) Münster waren in der Gesamtschule Ückendorf im Einsatz: Niklas Beckmann (Elektroniker für Betriebstechnik) von der Uniper Kraftwerke GmbH, Carl Dolereit (Kaufmann im Einzelhandel) von der Kaufland Dienstleistung West GmbH & Co. KG, Natascha Tewes (Industriekauffrau) von der Hamburger Rieger Gelsenkirchen GmbH & Co. KG, Annika Liebetrau (Mechatronikerin für Kältetechnik) von Zeller Kälte- und Klimatechnik GmbH, Murat Tunc (Elektroniker – Energie- und Gebäudetechnik) von der Deutsche TGS GmbH, Nils Mattulke (Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) von der Gerhardt Innovative Haustechnik GmbH und Torben Lange (Kaufmann für Büromanagement) von der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West. Auf den Einsatz wurden sie zuvor in einem Seminar vorbereitet.

„Diese Art der Informationsgewinnung ist für die Schüler viel nachhaltiger und motivierender als eine Recherche im Internet“, findet die für Studien- und Berufsorientierung zuständige Lehrerin Annette Große-Onnebrink. Sie ist überzeugt, dass die Ausbildungsbotschafter den Schülern berufliche Perspektiven aufgezeigt haben, die sie „so vielleicht noch nicht auf dem Schirm hatten“.

Auch die Unternehmen haben etwas von dem Projekt: „Durch den Einsatz ihrer Auszubildenden bringen sie sich bei den künftigen Schulabgängern als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb ins Gespräch“, sagt IHK-Mitarbeiterin Braukmann. Inzwischen unterstützen 158 Betriebe im gesamten IHK-Bezirk das Projekt. Seit dem Start 2015 sind bereits 630 Ausbildungsbotschafter in die Schulen gegangen und haben rund 12.500 Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsberufe und -betriebe informiert.

Nicht zuletzt profitieren die Ausbildungsbotschafter selbst. Im Vorbereitungsseminar und bei den Einsätzen in den Schulen üben sie sich im sicheren Auftreten und stärken ihr Selbstvertrauen. Für ihr Engagement in der Berufsorientierung erhalten sie eine Urkunde.

IHK Ansprechpartnerin für Schulen und Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region:

Sabine Braukmann, Telefon 0209 388-314, E-Mail braukmann@ihk-nordwestfalen.de.

Weitere Informationen: www.ihk-ausbildungsbotschafter.de