Day of Art & Integration

„AUGE UM AUGE – UND DIE GANZE WELT WIRD BLIND SEIN.“ – Mahatma Ghandi

Am Donnerstag, den 20.09. fand an der GSÜ der „Day of Art & Integration“, ein theaterpädagogisch fundiertes Projekt für Jugendliche, statt. Im Zentrum dieses Projektes standen zwei jeweils zwei stündige Workshops mit ca. 50 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe.

DarstellerInnen der interkulturellen foundcompany des Theaters Gildenast erarbeiteten auf künstlerische Art Vorurteile der Jugendlichen heraus und konfrontierten diese mit ihren jeweils eigenen Betrachtungsweisen im Alltag. Durch verschiedene Herangehensweisen durften die Jugendlichen sich und ihr Verhalten in einem geschützten Raum kennenlernen und ausprobieren. Zu Beginn des Workshops bei Thorsten Brunow erhielten die Schülerinnen und Schüler ihren persönlichen Umschlag mit Kaffeebohnen und einen leeren Umschlag. Nach jeder Übung und nach jeder erneuten Konfrontation mit ihrem eigenem alltäglichen Rassismus durften die Jugendlichen eine Bohne wechseln und wer weiss, vielleicht sind am Ende der nächsten Woche noch einige Bohnen gewandert. In diesem Sinne, immer wenn du respektvoll mit deinen Mitmenschen umgegangen bist: „Wechsle eine Bohne!“

In den Projekttag integriert war das sehr bewegende Theaterstück „Clashes“, welches von Alma Gildenast und Thorsten Brunow inszeniert wurde.

Bereits beim Betreten der abgedunkelten Aula war die gespannte sowie auch angespannte Haltung der Schülerinnen und Schülern spürbar. Das Licht erlosch und aus dem Zuschauerraum ertönten nacheinander die Worte: „Integration! Parallelgesellschaft! Das Problem! Die Lösung!“ Es wurde sofort gekichert, sich neugierig umgeschaut und getuschelt. Jeder fühlte sich angesprochen und das irritierte.

Die Scheinwerfer gingen an und auf der Bühne erschien ein gespanntes rotes Netz, welches von den Darstellern schrittweise zerschnitten wurde: der Rahmen des Stückes war gesetzt.

Es folgten Szenen, die von der Darstellung einer langen und beschwerlichen Flucht über das Aufzeigen absurder Gegensätze und Konflikte bis zum Vorführen des Vorgehens der deutschen Medien reichten. Neben den vielen zu gewinnenden Eindrücken ergriff vor allem eine Szenerie: die direkte Auseinandersetzung zwischen einer jungen deutschen Frau und dem jungen Flüchtling aus Syrien. Kein geschriener Satz war unbekannt, kein Vorurteil fremd und das Problem des Zusammenstoßens für jeden präsent. Auch die Schlagwörter der Flüchtlingspolitik fanden ihren Platz in der Inszenierung. Zudem wurden die eingangs erwähnten Ausrufe wieder aufgegriffen und individuell und persönlich geklärt.

Letztlich wird das Netz von allen Beteiligten wieder zusammengeknotet. Es erklingt der Song „Human“ von Rag’n’Bone Man und das Publikum honoriert die Aufführung mit großem Applaus.

But I’m only human after all (Aber ich bin schließlich auch nur ein Mensch)

I’m only human after all (Ich bin doch nur ein Mensch)

Don’t put your blame on me (Gib mir nicht deine Schuld)

Don’t put your blame on me (Gib mir nicht deine Schuld)“