Resümee des 1. Jahres „Balu und Du“ an der GSÜ: WIR MACHEN WEITER!
Unser gemeinsames Fazit nach der Pilotphase: der Projektkurs „Balu und Du“ soll fester Bestandteil der gymnasialen Oberstufe an der GSÜ werden!
Nachdem wir – das sind 22 engagierte und unglaublich fleißige Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs sowie eine Koordinatorin – das erste Jahr gemeinsam erfolgreich die „Kinderkrankheiten“ eines Pilotdurchgangs überwunden und viele wertvolle Erfahrungen gemacht haben, steht für uns fest: der Projektkurs Balu und Du macht so viel Spaß und bringt so vielfältige Erfahrungen, die die Persönlichkeit der Balus weiterentwickeln, dass er unbedingt weitergeführt werden soll.
Für das kommende Schuljahr haben sich bereits 17 Schülerinnen und Schüler des kommenden 12. Jahrgangs als Balus angemeldet und die Grundschule an der Hohenfriedberger Straße wählt gerade die Moglis aus – vom letzten Jahr sind noch 13 Kinder auf der Warteliste!
Als Koordinatorin, die wöchentlich 22 Tagebucheintragungen lesen und kommentieren durfte, bin ich tief beeindruckt davon, mit wie viel Hingabe und Engagement unsere Schülerinnen und Schüler auf die Bedürfnisse und Persönlichkeiten „ihrer“ Moglis eingegangen sind.
Hier einige Auszüge aus Tagebucheintragungen im Originalton:
„Wir haben das Eis in McDonals zusammen genossen und haben viel gekuschelt, da wir uns 6 Wochen lang nicht mehr sehen werden. Ich habe gemerkt, wie meine Mogli tief an mich gebunden ist. Denn sie war nämlich ziemlich traurig, dass das Projekt sich dem Ende zuneigt. Naja, wir haben uns viel viel umarmt und dann war der Tag zu Ende.“
„Mit diesem Projekt habe ich vieles gelernt was ich nicht mehr wirklich aufzählen kann, denn es wäre zu viel. Auf jeden Fall habe ich gelernt wie schwer es ist ein Kind zu erziehen. Wie schwer es ist bestimmte Regeln zu setzen. Deswegen war das Projekt wie eine Ausbildung für mich bevor ich Mutter werde oder bevor ich Grundschullehrerin werde.“
„Mein Mogli hielt meine Hand zum ersten Mal fest. Das hat mich sehr gefreut, weil ich merkte, dass sie eine Bindung zu mir aufgebaut hatte. Ein sehr emotionaler Moment, denn ich merkte, dass sie mich gern hatte sowie ich sie auch.“
„Mein Mogli hatte mir eine Muttertagskarte gebastelt und ein Herz aus Perlen. Sie sagte mir, da sie keine feste Beziehung zu ihrer Mutter hat, dass sie mir gerne das schenken würde. Das berührte mich sehr und es war ein sehr emotionaler Moment. Ich drückte sie und sagte ihr, dass ich für sie da bin.“
„Ich will mal von der Situation erzählen die mich persönlich sehr gerührt hat. Als die Pizza ankam und wir angefangen haben zu essen, sind D. und A. plötzlich aufgestanden. Wir haben sie dann gefragt was los ist, die beiden meinten, dass ihre Pizza sehr gerne mit den Putzfrauen der Schule teilen würden. Das hat mich echt beeindruckt, dass Kinder in so einem jungen Alter daran denken können. Ich habe D. sehr dafür gelobt, sie meinte zu mir ’Wenn man etwas hat, was die andere Person nicht hat, sollte man immer teilen. Teilen ist was Schönes’. Hiermit will ich sagen, dass wir Erwachsenen auch von Kindern lernen können.“
Die Zitate geben einen kleinen Einblick, mit wie viel Empathie die Schülerinnen und Schüler den Kindern begegnen und wie engagiert sie die Situationen reflektieren.
Sabine Henning, Koordinatorin Balu und Du an der Gesamtschule Ückendorf