Code Camp – am Wochenende in der Schule

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ sagte einst Henry Ford.  Vor diesem Hintergrund haben sich die Schülerinnen und Schüler der Roboter-AG von Donnerstag bis Sonntag daran begeben, selbst konstruierte Roboter so zu programmieren, dass sie die Aufgaben für den ZDI-Wettbewerb im März lösen können.

Im ersten Schritt musste daher ein gemeinsamer Roboter gebaut werden, der in der Lage ist, alle 14 Aufgaben alleine und selbstständig zu bewältigen. Alleine oder zu zweit machten sie die AG-Teilnehmer daher daran, Strategien zu erarbeiten und erste Prototypen soweit zu verbessern, dass sie zwar verschiedene Anforderungen wie Ziehen, Schieben, Heben oder das Werfen eines Balls erledigen können, dabei aber zugleich präzise und schnell bleiben. Denn beim Wettbewerb hat der Roboter nur zweieinhalb Minuten Zeit, um so viele Ziele wie möglich zu erreichen.

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Um es mit den Worten Arthur Blochs zu sagen: „Ein Computerprogramm tut, was man ihm sagt, nicht das, was man von ihm erwartet.“ Dies zeigte sich auch bei der Entwicklung der Programme, die dem Roboter sagen, wie er seine Sensoren und Motoren benutzen soll. Besonders herausfordern war es hier, dass viele Aufgaben miteinander vernetzt sind. So müssen beispielsweise ökologische Messsensoren – dargestellt durch einen grünen Lego-Block – in den „Wald“ gebracht werden; einer grünen Fläche auf der Wettkampfmatte, auf der alle Aufgaben stattfinden. In dem Wald sind jedoch Baumstämme, die für eine andere Aufgabe benötigt werden. Da auf dem Weg dorthin noch eine Fläche ist, zu der ein Elektrobus gebracht werden muss, ist die Reihenfolge, in der man die Aufgaben zu lösen versucht, von besonderer Bedeutung. Hier zeigten unsere Schülerinnen und Schüler einen sehr guten Gruppenzusammenhalt: durch das Anpassen ihrer Programme und viele, viele Übungsläufe kann der Roboter nun an vielen Stellen Vorarbeit leisten, so dass das Erledigen der eigenen Aufgabe zugleich das Erledigen der Aufgabe des Mitschülers einfacher macht. Dieser Arbeitsblock endete genauso, wie man es laut John Johnson von einem Programmierprojekt erwarten kann: „Nur ein Bruchteil des Programmierens besteht im Schreiben von Code. 90% besteht darin, Fehler zu finden und zu beheben.“

Besonders herausfordernd waren dabei dieses Mal die Rahmenbedingungen, unter denen das Code Camp stattfand. Durch das steigende Interesse an der Roboter-AG mussten sich zu Anfang drei SchülerInnen je einen Roboter teilen. Hier war erneut die Code University of Applied Science Berlin eine unverzichtbare Hilfe. Aus der weit entfernten Hauptstadt brachten sie nicht nur sechs Leihroboter mit, sondern retteten das Camp auch unter anderem durch einen mitgebrachten mobilen Internetzugang, der Ersatz für das momentan funktionsuntüchtige WLAN des Schulträgers bot. Wir hoffen sehr, dass die Code University von der RAG-Stiftung weiter gefördert wird und das die äußerst ertragreiche Kooperation erfolgreich fortgesetzt werden kann.

Frohen Mutes sehen wir nun dem Wettbewerb am 21.03. im Wissenschaftspark Gelsenkirchen entgegen und hoffen, dass bis dahin nicht die Worte von Dan Hurvitz zutreffen: „Das Alzheimer-Gesetz der Programmierung: Wenn du einen von dir vor zwei Wochen geschriebenen Code ansiehst, kommt es dir vor als hättest du ihn noch nie gesehen.“